Eine Kunstinstallation aus 15.000 Plastikflaschen wurde vergangene Woche im Londoner Zoo gezeigt, um die verheerenden Auswirkungen von Plastikmüll auf die Ozeane zu verdeutlichen, während der öffentliche Druck zur Bewältigung des Problems in Großbritannien stetig wächst.
NICK WOOD IST KÜNSTLER UND ARCHITEKT
Es wird geschätzt, dass jedes Jahr zwischen fünf und 14 Tonnen Einwegplastik in die Weltmeere gelangen, was irreparable Schäden an Meerestieren und Ökosystemen verursacht. Die Arbeit des Künstlers Nick Wood repräsentiert die 15.000 Wasserflaschen, die jede Minute in Großbritannien gekauft werden. Dazu will Großbritannien 61 Millionen Pfund jetzt für die Entwicklung neuer Methoden zur Bekämpfung von Plastikmüll bereitstellen.
Die britischen Staats- und Regierungschefs haben bereits ein hartes Durchgreifen gegen Plastikabfälle angekündigt, nachdem unter anderem David Attenborough im vergangenen Jahr in seiner äußerst beliebten „Blue Planet II-Serie“ die verheerenden Auswirkungen der Plastikverschmutzung auf das Leben im Meer hervorgehoben hatte.

„In den Ozeanen finden sich riesige Inseln aus schwimmendem Plastik und in London verwendet der durchschnittliche Erwachsene jedes Jahr 175 Einweg-Plastikwasserflaschen. Das passt leider einfach zusammen.“
Fiona Llewellyn, Zoological Society of London
Die britische Regierung hat bereits eine verbindliche Abgabe für jede Einweg-Plastiktüte eingeführt und versprochen, den Verkauf von Plastikhalmen und anderen Einwegprodukten zu verbieten. Umweltgruppen erklärten jedoch, dass noch mehr Maßnahmen zukünftig erforderlich seien. „Wir haben von der Regierung viel über ihre Absichten gehört, aber wir brauchen härtere Gesetze und Sanktionen, um Maßnahmen in dem Ausmaß durchzusetzen, wie es die Öffentlichkeit sehen möchte“, sagte Paul Keenlyside, ein Sprecher von Greenpeace.

Diese Installation soll dazu beitragen, das Bewusstsein für die Notlage von Meeresplastik zu schärfen. Der Erfolg durch das Verbot von Plastiktüten zeigte bereits, dass eine intelligente und gezielte staatliche Intervention das Verhalten von Konsumenten verändern und den Plastikmüll stark reduzieren kann. Denn Kunststoffrecycling auf der ganzen Welt „erreicht sein volles Potenzial nicht“, warnte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) – darum ist es umso wichtiger, Plastik gar nicht erst zu konsumieren.
Der Künstler Nick Wood forderte mit seinem Projekt die Einführung höherer Steuern für die Herstellung und Verwendung von neuen Kunststoffen und weitreichende Mechanismen, um Verbraucher für Einweg-Plastiktüten, Plastik-Besteck oder Strohhalme „bezahlen zu lassen“.
