500 Milliarden Euro weltweit – das sind in etwa die wirtschaftlichen Erträge, die wir durch Produkte von Wildbienen, Schmetterlingen und anderen Insekten erzielen. Von den rund 2,500 Lebensmitteln und anderen Produkten in Penny Discount-Supermärkten würde mehr als die Hälfte nicht mehr existieren, wenn es auf der Welt keine Bienen mehr gäbe.
Auf das Bienensterben machte die Supermarktkette, die zur Rewe Group gehört, jetzt aufmerksam, indem sie alle diese Produkte vorübergehend aus dem Sortiment einer Niederlassung in Langenhagen, Niedersachsen, entfernte. Sechzig Prozent der Produkte waren weg. Die Naturschutzvereinigung „Nabu“ und der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) beteiligten sich an der Aktion.
KÖNNTE DAS SUMMEN BALD AUFHÖREN?
Stefan Magel, Bereichsleiter für den Handel Deutschland bei Penny, warnt davor, dass die Natur „unwiederbringlich stumm sein könnte“. Die Anzahl der Insekten hat sich in den letzten 20 Jahren drastisch verringert. Gerlind Lehmann, Professorin für Evolutionsökologie an der Humboldt-Universität in Berlin ist enttäuscht darüber, dass die Ursachen und Folgen des Tötens von Insekten erst jetzt erforscht werden. Die Überwachung ist bitter notwendig.
INSEKTENSTERBEN BETRIFFT UNS ALLE
Früchte wie Äpfel, Birnen und Orangen, Gemüse wie Zucchini, Auberginen und Gurken wurden aus den Regalen genommen. Außerdem gab es keine Süßigkeiten mit Schokolade, diverse Backwaren, aber auch Gummibärchen mit Bienenwachs mehr. Auch Gewürze, mariniertes Fleisch, Fruchtquark und sogar Toilettenpapier mit Kamillenblütenduft wird es nicht mehr geben, wenn die Bienen aussterben.
ANZAHL DER INSEKTEN IST DRASTISCH ZURÜCKGEGANGEN
Besonders dramatisch ist der Rückgang der Anzahl der Insekten um bis zu 70 Prozent in den letzten 20 Jahren in Mitteleuropa. Die Ursachen und Konsequenzen des Artensterbens sind bisher nur teilweise untersucht worden. Die Aktion auf dem Penny-Markt fand im Rahmen der Vorbereitungen für den ersten Welttag der Vereinten Nationen am 20. Mai statt.