Es „geht“ los: Zusammen mit der Charité testen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und die Deutsche Bahn (DB) jetzt autonome Fahrten in Kleinbussen von IOKI.
SEIT ENDE MÄRZ KANN MAN IN BERLIN AUTONOM VON A NACH B FAHREN
Ende Juli 2017 haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die Charité und das Land Berlin eine Kooperation zur Entwicklung autonomer Fahrzeuge angekündigt. Das Ziel war: Weniger öffentlich frequentierte Buslinien sollen ab Frühjahr 2018 autonom fahren. Die Initiatoren hatten zu diesem Zeitpunkt kein genaues Startdatum angegeben, so dass sich interessierte Nutzer bisher noch gedulden mussten. Doch jetzt geht es endlich los: Seit dem 26. März 2018 können Passagiere auf Wunsch in den gelben Kleinbussen von A nach B reisen. Schnell geht das bisher nicht vonstatten, denn das selbstfahrende Taxi zockelt beim „Stimulate“-Projekt mit nur 12 Stundenkilometern über den Asphalt.

Wie die Deutsche Bahn in einer Pressemitteilung vom 11. April 2018 bestätigte, geht das Unternehmen als Partner des BVG und der Berliner Charité in die Testphase mit den autonomen Fahrzeugen. Derzeit arbeiten die Unternehmen an einer App, mit der der Kleinbus per Smartphone bestellt werden kann. Der Dienst sollte in den kommenden Wochen verfügbar sein. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen, laut der Deutschen Bahn, sogar neue Strecken eröffnet werden. Diese führen dann nicht nur rund um das Privatgelände des EUREF-Campus‘ und des Charité-Geländes, sondern auch auf öffentliche Straßen. Noch fehlt jedoch die Freigabe einer solchen Operation durch die Behörden.
BERLIN IST EINE IDEALE TESTUMGEBUNG FÜR DIE STROMER
Die Stromer müssen aktuell nicht viel schneller als die 12km/h fahren, schließlich sollen sie zunächst nur ein paar Strecken bedienen, die sich auf den Privatgeländen befinden. Der BVG will so, auf den Testgeländen des Campus und der Charité, sicherstellen, dass die autonomen Fahrzeuge den öffentlichen Verkehr nicht gefährden werden. Die beiden Standorte in Berlin sind eine geeignete Testumgebung, da sie alle Hindernisse aufweisen, die aus dem Straßenverkehr bekannt sind: Gehwege und Kreuzungen, Verkehr durch Lastwagen und Autos. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUB) unterstützt das Projekt.
15 MENSCHEN KÖNNEN IN DEM KLEINBUS PLATZ FINDEN
Zu Beginn sind fünf Busse von zwei französischen Herstellern – Navya und EasyMile – unterwegs. Sie sollen jeweils bis zu 15 Personen transportieren können, von denen mindestens elf Personen Stehplätze haben. Um mehr Sicherheit zu garantieren, erhält der Bus, zusätzlich zu den Notfall-Tasten und den Sicherheitskameras, zunächst einen Begleiter, der das Fahrzeug bei Bedarf anhalten kann. Ab 2019 sollen die Busse völlig autonom über den Campus rollen – sogar bis zu 45 Stundenkilometer. Im April 2020 – nach insgesamt 36 Monaten der Testphase – soll das Projekt enden. Dann wird geprüft, ob alle Tests erfolgreich waren und ob der autonome Kleinbus den nächsten Schritt in die Öffentlichkeit wagen darf.