Mehr als 50 Senioren haben in Biberach in Badem-Württemberg seit Jahresanfang ihren Führerschein freiwillig abgegeben – und dafür im Gegenzug eine kostenfreie Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr erhalten.
Die meisten Teilnehmer der Tauschaktion sind im Alter zwischen Ende 70 und Ende 80, teilte die Stadtverwaltung von Biberach mit.
„Uns geht es darum, Personen, die sich beim Autofahren nicht mehr sicher fühlen, den langfristigen Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr zu erleichtern.“
Christian Walz, Seniorenbüro Biberach
AUCH IN LUDWIGSBURG BESTEHT DAS ANGEBOT
Ähnliche Angebote gibt es auch in anderen Städten im Südwesten der Bundesrepublik. So können etwa im Landkreis Ludwigsburg bereits Menschen ab 65 Jahren noch bis Ende 2020 ihren Führerschein abgeben und dafür ein Jahr lang kostenlos im gesamten Netz des Verkehrsbetriebes VVS fahren. Anschließend gehe das Ticket in ein reguläres Abo über, hieß es beim Landratsamt. Die Kosten für das Gratisjahr übernehmen der Kreis und der VVS. Auch in Ulm ist zurzeit ein Tausch des Führerscheins gegen eine ÖPNV-Jahreskarte möglich.
OHNE FÜHRERSCHEIN NICHT MEHR MOBIL?
Im Alter den Führerschein abgeben – und dabei Lebensqualität einbüßen müssen: So fühlen sich viele Senioren, wenn sie aufhören zu fahren. Schließlich sind sie ohne eigene mobile Basis weniger autark und unflexibel. Obwohl der Führerschein rechtlich keine obere Altersgrenze kennt, geht es mit der Leistungs- und Reaktionsfähigkeit im fortgeschrittenen Alter irgendwann bergab – und das kann schnell gefährlich werden. Die Gemeinden reagieren so auf das wachsende Bedürfnis vieler Verkehrsteilnehmer, im Alltag sicherer unterwegs sein zu wollen.
Zugleich fördert das Angebot in mehreren deutschen Städten die Umwelt: Wer vom eigenen motorisierten Individualverkehr auf öffentliche Busse und Bahnen umsteigt, senkt den eigenen CO2-Verbrauch. Dafür sind dann nicht nur die Enkel dankbar.
Dies könnte überall eingeführt werden !!! Aber dafür müsste man den öffentlichen Nahverkehr wieder überall einführen und vor allem auch den Fernverkehr anpassen. In der Türkei braucht man nur an der Straße stehenbleiben und es wird gegen einen kleinen Betrag jeder mitgenommen, der ins Auto passt. Das ist aber hierzulande nicht möglich, weil Viele (Behörden und Staat) noch daran mitverdienen wollen.
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