Der Versova Strand der indischen Metropole Mumbai ist etwa drei Kilometer lang und sehr zentral gelegen. Das macht ihn zum idealen Ort für kurze Strandspaziergänge oder spontane Badeausflüge. Doch das war nicht immer so: Einst war der Sand unter den Bergen an Müll gar nicht sichtbar.
Im Oktober 2015 machten sich der junge Anwalt und Umweltaktivist Afroz Shah und sein 84-jähriger – inzwischen verstorbener – Nachbar Harbansh Mathur an die Arbeit und fingen an, die ersten paar Säcke Plastikmüll eigenhändig zu sammeln. Aus dem kleinen, privaten Projekt wurde schnell eine große Bewegung. Heute wird die Arbeit von unzähligen Bollywood-Stars, indischen Prominenten und den Vereinten Nationen getragen.

Jeden Sonntag treffen sich die Freiwilligen am Strand und sammeln den Müll ein. Die Stadtregierung von Mumbai unterstützt die Freiwilligen bei der Arbeit. Organisator Shah schätzt, dass an den letzten 119 Sonntagen 12.000 Tonnen Plastik gesammelt wurden. Inzwischen ist der Strand wieder sichtbar: Er sieht sauber und einladend aus. Doch leider wird der Plastikmüll hier tagtäglich aufs Neue von den Wellen an Land gespült.
Doch Shah und seine freiwilligen Helfer wollen nicht aufgeben und weitermachen, bis die Politik eine Lösung für das Problem des Plastikmülls findet. Die unermüdliche Arbeit der Helfer in Mumbai ist eine gute Sache, denn Vögel und Fische leiden unter der Plastikverschmutzung und sterben mitunter sogar daran – weil sie den Plastikmüll essen und dieser den Magen verschließt, wodurch die Tiere elendig verhungern müssen.
Shah, der Anwohner und Fischer durch Klopfen an Türen und Aufklärung über den Schaden, den Meeresmüll verursacht, um sich schart, plant jetzt, den Wirkungsbereich seiner Gruppe auszuweiten. Dazu möchte er beispielsweise verhindern, dass Abfall den örtlichen Bach hinunter und auf den Strand spült. Er möchte auch die Mangrovenwälder der Küste aufräumen, die als natürliche Verteidigung gegen Sturmfluten dienen und in Zukunft ähnliche Projekte in ganz Indien und darüber hinaus dazu inspirieren, eigene Aufräumbewegungen zu starten.