Das ist die weltweit erste konventionelle Supermarktkette mit plastikfreien Gängen

Einkaufen ohne Plastikverpackungen: Jeder, der es schon einmal versucht hat, musste unweigerlich feststellen, dass es beinahe keine Lebensmittel gibt, die nicht in Plastik verpackt sind. Bisher gibt es nur einige wenige Anlaufstellen für plastikfreies Einkaufen. In den Niederlanden wird es den Verbrauchern jetzt einfacher gemacht: Ein Bio-Supermarkt in Amsterdam bietet seit Ende Februar eine komplette plastikfreie Abteilung an.

DER ERSTE KUNSTSTOFFFREIE GANG IN EINEM KONVENTIONELLEN SUPERMARKT

Die Supermarktkette Ekoplaza hat damit den ersten kunststofffreien Gang der Welt eingeführt. Es gibt bereits rund 700 Produkte in diesem Gang ohne jede Plastikverpackung, darunter Fleisch, Reis, Soßen, Molkereiprodukte, Schokolade, Getreide, Snacks, Obst und Gemüse. Ekoplaza verwendet alternative Verpackungen, die wir bereits kennen: Glas oder Pappe, sowie neue biologisch abbaubare Materialien. Das Sortiment soll zudem weiter anwachsen. Auch online sind die Produkte erhältlich, hier sollte man sich allerdings bewusst machen, dass der ökologischste Weg der zu Fuß ist.

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Foto: cba.ca

Obwohl es bisher nur in einer Filiale in Amsterdam erhältlich ist, plant Ekoplaza offenbar, bis Ende des Jahres 2018 in allen 74 Filialen eine plastikfreie Abteilung zu eröffnen. Die in dieser Abteilung zu erwerbenden Artikel sollen dabei nicht teurer sein, als kunstoffverpackte Artikel. Laut Ekoplaza haben die Kunden selbst genug von dem vielen Kunststoff. Es ist vermehrt Interesse an plastikfreien Produkten bekundet worden.

„Kunststofffreie Gänge sind eine wirklich innovative Möglichkeit, kompostierbare organische Materialien zu testen, die eine umweltfreundlichere Alternative zu Kunststoffverpackungen bieten.“

Erik Does, Leiter der Supermarktkette Ekoplaza

„WOLLEN NICHT DIE VERPACKUNGEN ABSCHAFFEN, SONDERN DAS PLASTIK“

Die Macher der Kampagne „A Plastic Planet“ haben dazu beigetragen, die Initiative der plastikfreien Abteilung des Supermarktes ins Leben zu rufen. Mitbegründer von „A Plastic Planet“ Sian Sutherland sagt, die Eröffnung sei „ein Meilenstein im weltweiten Kampf gegen Plastikverschmutzung“. Denn jetzt kann man als Verbraucher endlich selbst entscheiden: „Wir können uns eine Zukunft vorstellen, in der die Öffentlichkeit die Wahl hat, ob sie plastikfrei kaufen will.“

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Foto: TreeHugger

10 Kommentare zu „Das ist die weltweit erste konventionelle Supermarktkette mit plastikfreien Gängen

  1. Ich finde das sooo genial!
    Endlich die Chance auf eine Wahl zu haben.
    Danke für eure Vision und die Durchsetzung jetzt muss es nur noch zu uns und über all auf der Welt rumkommen. Dann sagen wir dem Plastik den Kampf an. 😁👌🏼💪🏼

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  2. Super Idee, vielen Dank. Allerdings nur wenn kein oder kaum abbaubare Verpackungen verwendet werden. Diese sind zwar kompostierbar, aufgrund der zu langen Kompostierzeit, werden sie jedoch schlussendlich trotzdem verbrannt und sind somit (außer wenn man einen eigenen Kompost hat) keine wirkliche CO2-/Müllvermeidung.
    Hoffentlich gibt es bald noch bessere Lösungen dafür.

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  3. Ich bin begeistert – endlich zeigt hier der Handel, wie es geht ! Die Politik in Deutschland schläft weiterhin und diskutiert….. während andere handeln. Vorbildlich – ich bin begeistert und hoffe, das dies weltweit zeitnah Alltag wird….Es stimmt mich sehr optimistisch….
    „Willst Du die Welt verändern, musst Du bei Dir beginnen“ – sagte bereits Aristoteles und Erich Kästner sagte:
    „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es !“ Das sind meine Leitsätze, die mich seit Jahrzehnt.begleiten….
    Sie funktionieren, wie man hier sehen darf – Danke !!!

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  4. Wirklich konsequent – und noch glaubwürdiger – wäre es gewesen, wenn auch die Transport- und Aufbewahrungskisten, in denen die Waren präsentiert werden, NICHT aus Kunststoff wären. – Sind sie aber leider mehr als offensichtlich…

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  5. Eine wirklich sehr gute Idee mit diesem Supermarkt! Aber mal ehrlich: Wäre es nicht sinnvoller, erstmal das Microplastik aus unserer Nahrung und Kosmetikprodukten zu verbannen? Das für uns Verbraucher nicht sofort erkennbare bzw. bewusst versteckte Plastik ist doch viel gefährlicher!

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