Nach einem neuen Bericht von Greenpeace ist Apple nun schon zum 3. Mal in Folge zum klimafreundlichsten Tech-Unternehmen des Jahres gekürt worden. Auch vorne mit dabei: Das niederländische Unternehmen Fairphone. Weit abgeschlagen liegen Netflix, Pinterest und Spotify.
Apple, Google und Facebook versprachen bereits 2012, ihre Produktion auf 100 Prozent erneuerbare Energien umzustellen. Der neue Hauptsitz von Apple, der derzeit noch im Bau ist, wird komplett über erneuerbare Energien laufen, – mithilfe von ca. 700.000 Quadratmetern Sonnenkollektoren.
Laut Greenpeace hat Apple eine „vorbildliche Rolle“ übernommen und mit seinem nachhaltigkeitsbewussten Engagement andere Unternehmen zum Umstieg auf erneuerbare Energien angestiftet. Auch die IT-Rechenzentren und Cloud-Betreiber in Apple-Lieferkette sind umgestiegen. Apple baut damit auch die eigene grüne Führung aus.
DER IT-SEKTOR IST EINE DER VORBILDLICHSTEN INDUSTRIEN
Greenpeace misst seit 2009 den Nachhaltigkeitsgrad des Informationstechnologiesektors. In die Messung fallen neben den Energiekosten auch weitere Faktoren ein, beispielsweise ob das Unternehmen Ressourcen recycelt und ob sich technische Produkte leicht reparieren lassen. Unternehmen wie Dell und HP machen hierbei eine gute Figur, weil sie reparier- und aufrüstbare elektronische Gerätschaften anbieten.
Laut dem Bericht wird der gesamte Energiebedarf des IT-Sektors derzeit auf 7 Prozent des weltweiten Stroms geschätzt. Da der weltweite Internet-Verkehr bis zum Jahr 2020 um das Dreifache ansteigen wird, – und damit auch der Energiebedarf des Sektors, – werden das Engagement der Unternehmen und ihre Nachhaltigkeitspläne in Zukunft nur noch wichtiger.
A-NOTEN BEI ENERGIETRANSPARENZ, ENERGIEEFFIZIENZ, ENERGIEEINSPARUNG
Der Greenpeace-Bericht gab Apple die Gesamtnote A. In Führung liegt das Unternehmen insbesondere in den Unterkategorien Energie-Transparenz, Engagement erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Einsparung sowie Beschaffung. Die B-Note wurde im Bereich Lobbyismus vergeben.
Der saubere Energie-Index, berechnet auf der Grundlage von Schätzungen der Inanspruchnahme von sauberen Energieleistungen, beläuft sich auf beeindruckende 83 Prozent. Zum Vergleich: Facebook kam auf 67 Prozent, Google auf 56 Prozent und HP auf immerhin noch 50 Prozent.
Das Ziel der 100 Prozent Inanspruchnahme von erneuerbaren Energien hat noch keines der Unternehmen geschafft. Google kündigte jedoch kürzlich an, dass 100 Prozent-Ziel im kommenden Jahr erreichen zu wollen.
JEDER SEKTOR HAT AUCH SCHLUSSLICHTER: NETFLIX – AND CHILL?
Im Vergleich dazu setzt Amazons Webservice AWS, der weltweite Marktführer im Cloud Computing, der auch Services für Netflix, Pinterest und Spotify betreibt, immer noch auf Kohle und Kernenergie – nur 17% der Amazon-Energie kommen aus erneuerbaren Energien. Streaming auf Netflix macht heute bereits mehr als ein Drittel des Datenverkehrs in Nordamerika aus, so Greenpeace.